MySoil

Früher war die Identifizierung aller Mikroorganismen in einer Bodenprobe so aufwändig, dass sie quasi der Wissenschaft vorbehalten war. Erst seit der Einführung der Sequenzier-Technologie lässt sich das gesamte Boden-Mikrobiom schnell, präzise und erschwinglich bestimmen. Somit kann man den genetischen Fingerabdruck eines Bodens erstellen oder  – wenn man so will – eine Art großes Blutbild. Diese Technik haben wir perfektioniert.

Arten der Bodenanalyse

Es gibt drei Arten der Bodenanalyse: die physikalische, die chemische und die biologische. Die ersten beiden sind die gebräuchlichen und sehr nützlich. Nur sagen sie nichts über das Leben im Boden aus, die Bakterien, die Pilze, die Mikrofauna – das Ökosystem. Erst mit der biologischen Analyse wird das Bild komplett.

Bestandteile
des Bodens

Ablauf der MySoil®-Bodenanalyse

[ 01 / 06 ]

Fragestellung

Die MySoil® Bodenanalyse kann für praktisch jeden Boden durchgeführt werden. Teilen Sie uns im Vorfeld mit, was Sie sich von der Analyse erhoffen. Je klarer die Zielsetzung, desto präziser das Ergebnis.

Themengebiete (Auswahl): Krankheitsvermeidung / Nährstoffkontrolle / Biodiversitäts-Analyse / CO2-Aufnahmefähigkeit
[ 02 / 06 ]

Probenentnahme + Versand

Für unsere Analyse brauchen wir nur ein Gramm Boden. Tiefe und Art der Erdentnahme hängen von der Zielsetzung der Analyse ab. Die Probe wird in einem verschließbaren Gefrierbeutel und in einem gepolsterten Umschlag an unser Labor geschickt.
[ 03 / 06 ]

Bodenaufbereitung

Nach dem Eingang der Probe mikroskopieren wir diese und extrahieren die DNA jeglicher im Boden lebenden Mikroorganismen.
[ 04 / 06 ]

Sequenzierung oder PCR

Nach einer Qualitätskontrolle wird die Probe entweder mittels proprietärer Verfahren sequenziert oder mittels hochsensitiver PCR auf spezielle Schädlinge oder Pflanzenkrankheiten untersucht.
[ 05 / 06 ]

Auswertung

Ist die Analyse abgeschlossen, wird ein Report generiert, der einen umfassenden Überblick über die in der Bodenprobe identifizierten Organismen vermittelt – in qualitativer („Was ist drin?“) und quantitativer („In welchen Anteilen?“) Hinsicht. Außerdem werden der Zielsetzung entsprechend spezifischere Informationen vermittelt. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt über verschiedene Diagramme, ist einfach und übersichtlich und auf eine nicht-wissenschaftliche Kundschaft zugeschnitten.
[ 06 / 06 ]

Diagnose & Empfehlung

Ausgehend von der Zielsetzung und basierend auf den Ergebnissen der Analyse stellen wir zusammen mit externen Experten einen Diagnosebericht zusammen inklusive spezifischer Empfehlungen und passender Handlungsmaßnahmen.

Die Analyse im Detail

Mit Einführung der Sequenzier-Technologie hat auch die bakterielle Artenbestimmung auf Basis der rDNA eine Renaissance erlebt, mit der es möglich ist, das gesamte Boden-Mikrobiom anhand von Sequenz-Daten zu charakterisieren.

 

Die Bodenprobe kann kommen aus:

  • einem speziellen Areal
  • mehreren benachbarten Arealen (Kartierung)
  • zwei Arealen unterschiedlicher Qualität (Differenz-Analyse)
  • verschiedenen Bodentiefen desselben Areals (z. B. Analyse des Rhizobioms, der »Wurzelwelt«)

Step

01

Im ersten Schritt extrahieren wir die DNA sämtlicher sich in der Probe befindlichen Mikroorganismen und Kleinstlebewesen (pro Bodenprobe etwa 30.000 Bakterienarten, 1.000 Pilzarten und Mikrofauna).

Auf Basis von drei verschiedenen Genen werden die Bakterien (16S Gen), Pilze (ITS Gen) und Mikrofauna (18S Gen) mittels DNA-Sequenzierung identifiziert und quantifiziert. In diesen drei Genen gibt es eine konstante Region, die man zur Vervielfältigung mittels PCR nutzen kann.

In einem DNA-Sequenzierer wird dann die DNA-Basensequenz der Gene bestimmt, also die spezifische Abfolge der vier DNA-Basen A, C, G und T. Diese Sequenz ist bei allen Mikroorganismen unterschiedlich, so dass wir a) qualitativ identifizieren können, welche Mikroorganismen in der Bodenprobe vorkommen, und b) quantitativ den Anteil dieser Mikroorganismen bestimmen können.

[ Qualitativ ]

Identifizieren welche Mikroorganismen in der Bodenprobe vorkommen

[ Quantitativ ]

Den Anteil der Mikroorganismen bestimmen

Step

02

Nach einer eingehenden bioinformatischen und statistischen Analyse erhalten wir dann einen qualitativen und quantitativen Fingerabdruck des Bodens, welcher auf Basis der DNA-Sequenzen sämtlicher in der Bodenprobe befindlicher Organismen beruht.

So können wir beispielsweise mit der „Alpha-Diversität“ die mikrobielle Komplexität der Bodenprobe bestimmen, während wir mittels der „Beta-Diversität“ die Qualitäts-Differenz des untersuchten Bodens im Vergleich zu besonders guten Referenzböden bestimmen.

[ Als Maßzahlen hierfür dienen ]
  • Zahl und Proportion der verschiedenen Bakterienarten
  • Zahl und Proportion der verschiedenen Pilzarten
  • bekannte Stoffwechsel-Endprodukte der Bakterien und Pilze (förderlich oder schädlich?)
  • Komplexität der bodenlockernden Mikro- und Mesofauna (Springschwänze, Fadenwürmer, Milben)

Der beschriebene Analyse-Weg ist „nicht-gerichtet“,

Das heißt: Wir identifizieren unvoreingenommen alle in der Bodenprobe befindlichen Mikroorganismen, um ein holistisches Bild der Bodenprobe zu erhalten und darauf basierend die im Boden stattfindenden Stoffwechselprozesse abzuleiten.

Ist die mikrobielle Komplexität der Bodenprobe bestimmt, können hieraus funktionelle Zusammenhänge und bodenökologische Implikationen abgeleitet werden.

Diese Website verwendet Cookies. Nutzen Sie diese Website nur, wenn Sie mit den Datenschutzhinweisen einverstanden sind.